Auch von der BND-Affäre hat sie nichts gewusst. Die Frage sollte lauten: „Was weiß sie überhaupt?“
Angela Merkel ist eine Politikerin, die sich scheinbar durch Unwissenheit und Zurückhaltung einer großen Beliebtheit erfreut. Wie ist eine so irrationale Sympathie in einem Land mit so vielen Akademikern und Freigeistern überhaupt zu erklären?
„Ich kann hier nur in der Öffentlichkeit sagen, dass jeder nach bestem Wissen und Gewissen gearbeitet hat“, sagte sie angeblich am Montag in Berlin, zu den Vorwürfen der Täuschung in der BND-Affäre.
Ich setze doch voraus, dass jeder bitte nach bestem Wissen und Gewissen handelt. Das muss doch nicht explizit erwähnt werden, ist aber dennoch das Einzige, dass sie in der „Öffentlichkeit“ aussprechen kann. Alles andere steht offensichtlich unter Verschluss oder ist ihrem Gewissen vorbehalten. Wieder ein inhaltloser Satz, heiße Luft mühelos in den Äther geblasen, um Ehrlichkeit und Souveränität zu suggerieren. Kann man eigentlich auch ohne Gewissen nach bestem Gewissen handeln?
Vielleicht ist es die vermeintliche Ähnlichkeit zum unwissenden Bürger, bei gleichzeitiger Empörung über hausgemachte Skandale, die sie beim Volk so beliebt macht. Dementi, hohle Phrasen, Geduld und Distanz gehören zu ihrem Repertoire, ein leichtgläubiges Volk ist Voraussetzung und fertig ist die erfolgreiche Täuschung. Böse Zungen würden sogar von Manipulation sprechen.
So sieht gute Politik aus, aber so wird keine gemacht!