Lanze brechen für die Lokführer!

Fluch und Segen zugleich, GDL

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Lieber, deutscher Michel,

auch wenn die Streikgründe der GDL gegenwärtig fragwürdig sein mögen, haben sie das Recht zu streiken ebenso wie auch alle anderen Deutschen. Selbstverständlich muss es zu Lasten der Passagiere sein, denn sonst wäre es zwecklos. Erst die Konsequenzen wie Umsatzeinbuße rufen dem Arbeitgeber die Bedeutung des Personals ins Gedächtnis.

Wenn niemand für Pflegekräfte oder Friseure aufsteht, dann sind sie selbst dafür verantwortlich bzw. ihre Gewerkschaftsvertreter. Das ist nicht die Schuld der Lokführer und wüste Beschimpfungen in Foren oder sozialen Netzwerken werden das Problem nicht lösen. Der deutsche Michel würde sich garantiert auch, beim Streik der Friseure, über sein zerzaustes Haar beschweren.

Ich bin Bahnnutzer und unterstütze den Streik, auch wenn ich nicht weiß wie ich am Wochenende nach Hause komme. Aber im Gegensatz zu vielen Lokführern kann ich mir ein Heim leisten. Es ist eine bodenlose und dreiste Frechheit jemanden das Streikrecht streitig zu machen, weil man selbst unzufrieden, nicht in der Lage zu streiken oder von den Konsequenzen betroffen ist.

Für jeden Streik und verbalen Ausfall sollten wir in diesem Land dankbar sein!